Im Japanurlaub die japanische Kampfkunst kennen lernen
27. Dezember 2015Zu behaupten, dass die Japaner begeisterte Sportler sind, würde nicht der Wahrheit entsprechen. Wer jedoch erklärt, dass man in Japan sportbegeistert ist, der trifft den Nagel auf den Kopf. Das trifft in Japan jedoch nur auf wenige Sportarten insgesamt zu. Das sind vor allem Baseball, Sumo, Karate und Judo und natürlich Fußball. Allerdings nimmt Sumo dabei eine Sonderstellung ein. Japaner sind Perfektionisten. Dass jemand in Europa in einen Sport hineinwächst, sein Talent entdeckt, dann gefördert wird und es sich vielleicht später wieder anders überlegt, so etwas gibt es nicht in Japan.
Im Japanurlaub kann man sich intensiv über Sumo informieren. Sumo ist mehr als nur Sport. Gerade hier spiegelt sich die Lebensphilosophie deutlich wieder. Sumoringer müssen sich, wie alle anderen Japaner auch in ihrem Beruf, sehr mühsam hocharbeiten. Zu Beginn ist es ihre Aufgabe, die anderen, höherrangigen Sumoringer zu bedienen. Nur durch Erfolge können sie an Anerkennung gewinnen. Ihr Alltag ist hart und entbehrungsreich. In Europa denken viele, die sich für den Sport interessieren, dass alle Sumoringer sehr reich sind, den ganzen Tag essen und in einem Showkampf ihren Gegner aus dem Ring schieben. Verglichen wird Sumo daher oft mit den Kämpfen des amerikanischen Wrestling. Der Vergleich hinkt jedoch, wie man beim Japanurlaub feststellen wird. Die erfolgreichen Sumoringer bringen es in Japan zu Respekt und allerhöchsten Ehren. Die Kämpfe sind echt. Zwar dient das Aufstampfen zu Beginn dem Zweck, sich selbst Mut zu machen und den Gegner einzuschüchtern, aber der anschließende Versuch den Gegner aus dem Ring zu schieben, ist echt. Der Boden darf nur mit den Füßen berührt werden. Berührt ein anderes Körperteil den Boden des Rings, bekommt der Gegner die Punkte und der Verlierer muss die Demütigung hinnehmen.
Nur erfolgreiche Sumoringer verdienen wirklich viel Geld. Im Training kämpfen sie fast den ganzen Tag. Die erste Mahlzeit gibt es spät und die ist dann auch ausgesprochen kalorienreich. Das hohe Gewicht ist also beabsichtigt. Touristen, die sich im Japanurlaub über Sumo informieren möchten, oder einen Kampf sehen möchten, müssen sich frühzeitig um Karten bemühen, denn die Veranstaltungen sind meist ausgebucht.
Auch Judo ist ein populärer Sport in Japan. Judo heißt auf Deutsch: der sanfte Weg. Mit wenig Aktion und Kraft soll viel erreicht werden. Judo zur Selbstverteidigung ist nicht das gleiche, wie Judo als Wettkampfsport, wie es in Deutschland vor allem unterrichtet wird. Judo zur Verteidigung ist wesentlich umfangreicher. Es dient dennoch auch heute noch vor allem zur Ausbildung des Charakters.