Auch der Flachbildschirm wird immer energieeffizienter
11. Mai 2017Auch der Flachbildschirm wird immer energieeffizienter. In Zeiten ständig steigender Energiepreise ist sicherlich auch der Stromverbrauch ein Kaufargument. Insbesondere der Verbrauch im Standby ist ein wichtiges Kriterium. Denn gerade bei Geräten die permanent am Stromnetz angeschlossen sind und keinen echten Ausschalter besitzen, zählt jedes Watt Leistungsaufnahme. Ein Jahr mit 365 Tagen hat 8760 Stunden, ein einziges Watt Standbyverbrauch schlägt also mit bis zu 8,76 kWh pro Jahr zu Buche. Grob gerechnet kann man also als Faustregel etwa 2,30 bis 2,50 Euro pro Jahr und Watt Stromverbrauch rechnen – Tendenz steigend.
Die EU hat dazu mittlerweile auch eine Richtlinie verabschiedet, die die Hersteller dazu bewegen soll, ihre Geräte energieeffizienter zu gestalten. So verbraucht ein Flachbildschirm früherer Geräteserien oftmals das Vielfache des Standbyverbrauchs modernster Geräte. Verbräuche bis zu zehn Watt und mehr waren keine Seltenheit – das sind schnell 20 bis 25 Euro pro Jahr und Gerät, die ohne wirklichen Nutzen verheizt werden. Die Bequemlichkeit, alles mit der Fernbedienung steuern zu können, hat also ganz klar ihren Preis.
Selbstverständlich ist davon nicht nur der Flachbildschirm betroffen. Sehr viele moderne Elektrogeräte besitzen keinen echten Einschalter mehr, der das Gerät wirklich vom Stromnetz trennt. Eine wirkliche Notwendigkeit dafür gibt es nicht, die Gründe sind zum einen eine kostengünstigere Fertigung, die auch so viele Bauteile wie möglich verzichten möchte, und zum anderen die Wünsche der Konsumenten, die angeblich gerne alles fernbedienbar haben möchten. Zumindest behaupten dies die Hersteller, die fleißig solche Geräte produzieren und dem Käufer praktisch gar keine andere Wahl lassen. Das wiederum erzeugt einen weiteren Bedarf an schaltbaren Steckdosenleisten und Zwischensteckern, mit denen die Geräte bei Nichtgebrauch wirklich vom Stromnetz getrennt werden können. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Hersteller kein großes Interesse daran zeigen, den Status quo zugunsten einer ökologisch sinnvolleren Lösung zu ändern. Die Erfahrung mit der EU-Richtlinie zum Standby-Verbrauch hat gezeigt, dass dies kein technisches Problem ist.